Ein Waisenkind mit enormen emotionalen, sozialen und kulturellen Defiziten findet mühsam in ein selbstbestimmtes Leben und in die Geborgenheit einer Familie. (DR) Victoria kennt ihre Eltern nicht. Von Geburt an wächst sie in Waisenhäusern und Pflegefamilien auf. Sie wechselt ihre Pflegefamilien so häufig, dass sie keine sozialen und emotionalen Bindungen knüpfen kann, sie muss sich eher verteidigen und danach trachten zu überleben. Kein Wunder, dass sie Menschen scheut und sich zu einem kontaktarmen und widerborstigen Menschen entwickelt. Lediglich bei ihrer letzten Pflegemutter Elisabeth findet sie Geborgenheit und emotionale Sicherheit. Von ihr lernt sie die "Sprache der Blumen", mit deren Hilfe sie sich ausdrücken und Kontakte herstellen kann. Allerdings verstehen nur wenige Menschen ihre Sprache wirklich, dennoch werden sie in den Bann der Gebinde und Sträuße gezogen, die Victoria anbietet, als sie in einem kleinen Blumenladen Arbeit findet. Viktoria ist die Ich-Erzählerin des in vier Teile gegliederten Buches und schildert jeweils abwechselnd ihre Erfahrungen als kleines Waisenmädchen und ihr Leben als erwachsene Frau, die versucht, mit all ihren Mankos im Leben Fuß zu fassen. Als sie den jungen Grant trifft, der sich genauso wie sie in der Sprache der Blumen bestens auskennt, muss sie aus ihrem emotionalen Schneckenhaus herauskommen, um zu testen, ob sie fähig ist, Liebe, Geborgenheit und Familie auszuhalten. Ein auch sprachlich sehr gelungenes Buch, in dem die Wortkargheit der Hauptperson mit Hilfe der Sprache der Blumen Ausdruck findet und auf die jeweiligen Deutungen neugierig macht. Ein Glossar der Blumen und ihrer Bedeutung am Ende des Buches bietet die Möglichkeit, sich persönlich noch weiter mit der Thematik auseinanderzusetzen. *bn* Susanna Schrampf

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Personen: Diffenbaugh, Vanessa

Schlagwörter: Liebesbeziehung Waisenkind Blumensprache