Die Probleme, wenn Kinder zu Scheidungsopfern werden, sind allgegenwärtig. Jan ist 14, als seine Eltern auseinander gehen. Der Genuss von LSD trägt wohl etliches dazu bei, dass bald eine schwere Psychose diagnostiziert wird, die jahrelange Therapie erfordert. Letztlich kommt es dazu, dass der vertraute Hund des jungen Mannes ihm näher ist als seine familiäre Umwelt. Diese notvollen Zustände, vor allem, wie die Mutter sie erlebt und aushalten muss, bindet die Autorin (zuletzt: "Schillers schönes Fieber ...", ID 12/99) in ihre von der persönlichen Auswegslosigkeit der Mutter geprägte ehrliche und sehr offene Situationsschilderung ein. Sehr subtile wie gehaltvolle Erkenntnisse zu einem aus den Fugen geratenen Leben. Für nachdenkliche Leser breiter einsetzbar.
Personen: Titze, Marion
Titze
Titze, Marion:
Niemandskind : Roman / Marion Titze. - Zuerich : Ammann, 2004
ISBN 978-3-250-60065-7 Festeinband : 7,95 EUR
Schöne Literatur - Buch