Im Satz Jesu aus der sogenannten Weltgerichtsrede "Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen" wird der prozessuale Charakter, der dem Fremdsein zukommt, deutlich: Fremdsein ist möglicherweise keine Dauerzuschreibung, sondern kann sich auch ändern. Andererseits berichten immer wieder Menschen, die schon seit langem in Deutschland leben, dass ihnen aufgrund ihres Aussehens oder ihres Namens Fremdsein zugeschrieben wird, dass sie gefragt werden, "wo sie wirklich herkommen" usw. Auch Religionszugehörigkeit ist ein Faktor, der genutzt wird, um Menschen als fremd darzustellen.
Diese Gemengelage bildete den Anlass, dieses Heft zum "Fremden" zu entwickeln und dabei zwischen Philosophie- und Religionsdidaktik zu diesem Thema zu kooperieren. Die Module umfassen philosophische sowie theologische Zugänge zum Thema. Insgesamt bieten sie verschiedene ethische Sichtweisen und Standpunkte an und verknüpfen Methoden des Philosophie- und des Religionsunterrichts. Ziel ist, das Thema "Das Fremde" mehrperspektivisch zu erschließen und Schülerinnen und Schüler dadurch eigene Positionierungen zu ermöglichen.
Aus dem Inhalt:
Unterschiedliche Formen des Fremdseins
Die drinnen und die draußen - ein Gedankenexperiment
Dürfen Notleidende an den Grenzen wohlhabender Länder abgewiesen werden?
Braindrain - welche Verantwortung tragen Emigranten?
Bildanalyse: Wie wird Fremdheit, wie werden Fremde wahrgenommen?
Biblische Perspektiven: "Denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland"
Handlungsorientierungen: Der Einsatz für Flüchtlinge im Zentrum des christlichen Glaubens?
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Religion betrifft uns
Personen: Witten, Ulrike Golus, Kinga
14.15.1.34/03
Witten, Ulrike:
Religion betrifft uns 2023/03 : Das Fremde. - Aachen : Bergmoser+Höller, 2023. - 30 Seiten; 2 Folien + CD-Rom. - (Religion betrifft uns)
Religion betrifft uns - Zeitschrift