Jaufmann, Dieter
Bauwägen als Indikatoren für Defizite in der Jugendarbeit oder aber Ausdruck selbst bestimmten und organisierten Handelns Jugendlicher?
Zeitschriftenartikel

Dieter Jaufmann und Susanne Gruber berichten über ein Forschungsprojekt, das sich mit einer süddeutschen Bauwagenszene beschäftigt hat. Diese relativ selbständige und aktive Jugendkulturszene, so ein Befund der Studie, eröffnet Jugendlichen und jungen Erwachsenen in durchaus nennenswerter Anzahl Möglichkeiten zur Gestaltung ihrer Freizeit. Zu den regelmäßigen Nutzer(inne)n eines Bauwagens gehören meist zwischen zehn und 15 - vor allem männliche - Besucher. Lediglich ungefähr ein Drittel aller Nutzer ist weiblich. Der größte Teil ist bereits über 20 Jahre alt und gehört somit eigentlich nicht mehr zum 'klassischen' Klientel der Jugendarbeit; aber auch Jugendliche treffen sich in Bauwägen. Aus der Sicht der Nutzer liegt ihr Reiz vor allem im Gemeinschaftsgefühl, das sich in ihnen entwickelt, sowie in den Freiräumen, die sie bieten, in der Unabhängigkeit von äußeren Einflüssen. Selbstbestimmung und -organisation, Freiheit, Geselligkeit und Partizipation sind traditionelle Charakteristika der Jugendarbeit; dennoch, so ein weiteres Ergebnis der Studie, sehen viele Jugendliche die Bauwägen als Alternative zur jeweiligen lokalen Jugendarbeit. Der größte Teil der Bauwagengruppen (70%) fühlt sich allerdings durchaus in das Gemeindeleben integriert bzw. beteiligt sich aktiv daran.

Enthalten in:
deutsche jugend; 2008/11 Zeitschrift für die Jugendarbeit (2008)


Serie / Reihe: deutsche jugend

Personen: Jaufmann, Dieter Gruber, Susanne

Schlagwörter: Jugendarbeit Empirische Untersuchung Bauwagen

Jaufmann, Dieter:
Bauwägen als Indikatoren für Defizite in der Jugendarbeit oder aber Ausdruck selbst bestimmten und organisierten Handelns Jugendlicher? / Dieter Jaufmann /Susanne Gruber, 2008. - S.472-480 : graph. Darst. - (deutsche jugend) Offene Kinder- und Jugendarbeit

Zugangsnummer: U-0250085
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