Aus der Begrüßung durch Martin Schreiner: "Kunstwerke sind als Zumutung Spiegel des Glanzes und Elends des menschlichen Lebens. Sie wissen um den Schmerz des Menschen und um seine Hoffnung auf das Ende der Zerrissenheit. Sie machen betroffen, sie ergreifen, sie regen auf und sie regen Veränderungsprozesse an. Sie sind die Indikatoren der Hoffnungen und der Ängste, der Utopien und Leiden der Menschen." (Andreas Mertin): Und damit sind wir im Herzen der Religion. Der amerikanische Trappist Thomas Merton (1915-1968) brachte einmal die fruchtbare Gemeinsamkeit zwischen Kunst und Religion zum Ausdruck: Sie läge nicht in einer vernunftgemäßen Klarheit, sondern in der Kraft, das Unbekannte und das Bekannte zusammen zu einem lebendigen Ganzen zu vereinen, in dem der Mensch immer besser imstande sei, die Schranken seines äußeren Ichs zu übersteigen. Nun, liebe Kolleginnen und Kollegen, "die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen; darum scheint es eine Torheit, sie wieder durch Worte vermitteln zu wollen", meinte Goethe in seinen Maximen und Reflexionen. "Scheint" sagt er! Es verbindet Kunst und Religion, dass sie es mit dem Unaussprechlichen, dem ganz Anderen zu tun haben - etwas sagen und zeigen müssen, was eigentlich nicht zu sagen ist. Kunst und Religion reflektieren, beide auf je eigene Weise Gott-, Welt- und Selbsterfahrung. Wir versuchen heute Morgen das Vermitteln durch Worte. Der Künstler Manuel Donato Díez wird Sie nun mit Bildern und Worten durch sein Werk führen.
Enthalten in:
Theo-Web [Elektronische Ressource]; 2009/2 Zeitschrift für Religionspädagogik
(2009)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Theo-Web
Personen: Schreiner, Martin
Schreiner, Martin:
Bericht zur Präsentation von Manuel Donato Díez "Die 'Kunst der Verwandlung' und die Religion" / Martin Schreiner, 2009. - S.26-32 - (Theo-Web [Elektronische Ressource]) Religionspädagogik in Begegnung mit Kunst (AfR-Jahrestagung 2009)
Zeitschriftenartikel