Die Frage, ob und wie die Corona-Pandemie Schule(n) verändert bzw. verändern soll, wird in der erziehungswissenschaftlichen Debatte kontrovers diskutiert. In einer empirischen Wendung dieser Diskussion werden im Beitrag berufskulturelle Relationierungen von Lehrpersonen als Zusammenspiel von Selbst- und Fremdpositionierungen rekonstruiert. Dafür werden Bezugnahmen auf die Corona-Situation in Gruppeninterviews mit Lehrpersonen und in ministeriellen Briefen, die an schulische Akteur*innen adressiert sind, sequenzanalytisch rekonstruiert. In der Zusammenführung der Rekonstruktionen wird 'Berufskultur' sowohl als Ergebnis als auch als Modus Operandi dieses wechselseitigen Positionierungsgeschehens gedeutet, in dem der lehrer*innenseitige Umgang mit der strukturell offenen Situation in bestimmter Weise (vor-)strukturiert wird.
The question of whether and how the Coronavirus pandemic will or should change schools is a controversial discussion in the field of educational research. In an empirical twist on this discussion, this article reconstructs teachers' professional positioning as an interplay of self- and other-positionings using sequence analyse of group interviews with teachers and ministerial letters addressed to teachers. Bringing the analyses together, the professional culture is seen both as the result and as the modus operandi of this reciprocal positioning process, in which the way teachers deal with the structurally open situation is (pre-)structured in a certain way.

Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 2022/3 (2022)

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Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik

Personen: Dietrich, Fabian Faller, Christiane Kuhlmann, Nele

Schlagwörter: Lehrer Schulverwaltung Transformation Corona Berufskultur