George, Martin
Bild und Ikone was macht in den Ostkirchen ein religiöses Bild zur Ikone
Zeitschriftenartikel

Worin besteht aus orthodoxer Perspektive der Unterschied zwischen einer Ikone und einem religiösen Bild im Sinne der westlichen Tradition? Eine Ikone ist kein Kunstwerk im Sinne eines menschlichen schöpferischen Aktes, sondern ein Stück liturgisches Handwerk, gemalt nach kirchlichen Regeln, benannt und gesegnet durch einen orthodoxen Priester. Autoritative Texte von Kirchenvätern, Konzilien und liturgische Texte zeigen, dass die Christusikone ein dreifaches "Plus" gegenüber einem religiösen Bild hat: 1. Sie ist ein dogmatisches Bild, gemalte Lehre über Gott, die Inkarnation seines Sohnes, die Erlösung, Verklärung und Vergöttlichung des menschlichen Leibs. Sie ist ein Zeugnis für die Einheit von Gott und Mensch in Christus und für Christus, der der Weg zur Gotteserkenntnis und zur Teilhabe an seiner ewigen Herrlichkeit ist. 2. Sie ist ein liturgisches Bild. In der liturgischen Verehrung, welche die Anbetung Christi begleitet, ist Christus mit seinen göttlichen Kräften gegenwärtig und verspricht die Erfüllung der Bitten der Gläubigen. 3. Sie ist eine Offenbarung Christ in einem Bild, Sie offenbart sowohl das authentische zeitliche Bild Jesu von Nazareth als auch das wahre ewige Bild Gottes, der Christus als Gottessohn ist. Diese doppelte Authentizität und die Verehrung der Ikone ist Ausdruck des "Mehr" an rettender göttlicher Kraft gegenüber jedem Werk religiöser Kunst.

Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2007/2 Zweimonatsschrift (2007)


Serie / Reihe: Evangelische Theologie

Personen: George, Martin

Schlagwörter: Bild Orthodoxe Kirche Jesus Christus Ikone

George, Martin:
Bild und Ikone : was macht in den Ostkirchen ein religiöses Bild zur Ikone / Martin George, 2007. - S.120-136 : Ill. - (Evangelische Theologie) Christlicher Glaube und die Bilderfrage

Zugangsnummer: U-0230307
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