Aus einer Perspektive der Religionswissenschaft betrachtet, bietet Jürgen Lotts religionspädagogisches Konzept von Erfahrung mit Religion wertvolle innovative Impulse für eine nichttheologische Hermeneutik von "Religion?. Die Autorin verweist auf Parallelen zu John Deweys Erfahrungstheorie für demokratische Erziehung: das Potential der Transzendenz von Religion wird nicht in metaphysischen Kategorien interpretiert, sondern als menschliche Fähigkeit, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu verbinden und den Status Quo gemeinsam handelnd zu verändern. Dichotomien zwischen individueller und sozialer Erfahrung, zwischen Individualismus und Kollektivismus, widersprechen Lotts dialektischem Erfahrungsbegriff, der das implizit dominante ?Normale? sichtbar, analysierbar und veränderbar macht. Erfahrung mit Religion als Ideologiekritik wird so zur "Sprachschule für die Freiheit? - im persönlichen Leben sowie gegen gesellschaftliche Diskriminierung.
Enthalten in:
Theo-Web [Elektronische Ressource]; 2008/2 Zeitschrift für Religionspädagogik
(2008)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Theo-Web
Personen: Dommel, Christa
Dommel, Christa:
Biographien als Ort von Religion : Jürgen Lotts Theorie der Erfahrung mit Religion / Christa Dommel, 2008. - S.202-213 - (Theo-Web [Elektronische Ressource])
Zeitschriftenartikel