Die vorliegende Abhandlung geht der Frage nach, welche Konstruktionsschemata (Auto-)Biographien zugrunde hegen müssen, wenn diese für die Einsicht in pädagogisch interpretierbare Lebenszusammenhänge aufschlussreich sein sollen. Es werden vier Lebenslauf-(Re)Konstruktionen daraufhin untersucht, wie in ihnen die Fragen von "Ursachen" und "Wirkungen", Lebensumständen und Handlungsketten, von Bedeutungszusammenhängen im Lebensvollzug (Konsistenz) und unvoraussehbar Zufälligem (Kontingenz) dargestellt und auf das Selbstwerden der Person hin ausgelegt werden. Welche Form der Autobiographie kann selber das Paradigma der Autobiographie-Forschung sein? Es wird an literarischen Idealtypen gezeigt, daß nur die selbstreflexiv-rekonstruktive Autobiographie für pädagogische Theoriebildung aufschlußreich sein kann.
The author inquires into the question what type of constructional framework (auto-)biographies have to be based on in order to reveal experiences that allow for a pedagogical analysis. The (re-)constructions of four "biographical" texts are examined as to the form in which questions of cause and effect, of living conditions and chains of action, of meaning in life (consistency) and unpredictable coincidence (contingency) are presented and interpreted as to their significance for the development of identity. Which type of autobiography could in itself represent the paradigm of research on autobiography? Literary ideal types are analyzed to show that only the self-reflexive reconstructive autobiography can be informative regarding educational theory and pedagogical Interpretation.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1987/3
(1987)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Herrmann, Ulrich
Herrmann, Ulrich:
Biographische Konstruktionen und das gelebte Leben : Prolegomena zu einer Biographie- und Lebenslaufforschung in pädagogischer Absicht / Ulrich Herrmann, 1987. - S.303-323 - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenartikel