Steil, Armin
Chancen und Grenzen moralischen Lernens in der beruflichen Sozialisation
Zeitschriftenartikel

Armin Steil stellt in diesem Beitrag Ergebnisse einer Studie vor, in der die Chancen und Grenzen des moralischen und sozialen Lernens in der beruflichen Sozialisation untersucht wurden. Befragt wurden mehrere Gruppen von Auszubildenden, wobei ihre Arbeitsbeziehungen zu Kollegen und Vorgesetzen im Mittelpunkt standen. Die Lernbilanzen von Jugendlichen in der betrieblichen Ausbildung werden mit denen von zwei Gruppen aus der außerbetrieblichen Ausbildung verglichen. Dabei ergibt sich, dass die moralisch-soziale Entwicklung der Jugendlichen in den Berufsfeldern unterschiedlich ausfällt. Der Autor kommt außerdem zu dem Befund, dass sich für die Jugendlichen in der außerbetrieblichen Ausbildung sehr schnell ein sinnentleerter Ausbildungsalltag einstellt und dass sich Erfahrungsstrukturen des Arbeitslosendaseins reproduzieren, insbesondere die Destrukturierung des Zeitbewusstseins. Ein Jugendlicher stellt dazu fest: "Wir kriegen Schrott und wir bauen Schrott, wir machen aus Schrott - Schrott. Entweder dürfen wir das mit nach Hause nehmen oder wir dürfen es in den Müll schmeißen." Zwischen Ausbildern und Lehrern herrscht allgemein Unverbindlichkeit und zugleich ein harter Machtkampf. Steils Fazit: Die Delegation des Marktproblems Jugendarbeitslosigkeit an die Schule ist sehr problematisch.

Enthalten in:
deutsche jugend; 2006/2 Zeitschrift für die Jugendarbeit (2006)


Serie / Reihe: deutsche jugend

Personen: Steil, Armin

Schlagwörter: Sozialisation Beruf Moralische Entwicklung Berufsausbildung

Steil, Armin:
Chancen und Grenzen moralischen Lernens in der beruflichen Sozialisation / Armin Steil, 2006. - S.65-73 - (deutsche jugend)

Zugangsnummer: U-0218271
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