Dass Jugendtheorien und Theorien der Jugendarbeit bisher nicht an zentrale sozialwissenschaftliche Grundlagentheorien angeschlossen werden konnten, wird - darauf weist das "Stichwort" in diesem Heft hin - in der Jugendforschung seit langem beklagt. Stefan Böhm versucht in dem Beitrag, die Theorie der Jugendarbeit an eine Bezugswissenschaft anzuschließen. Die Grundlagentheorie, auf die er sich bezieht, ist die Systemtheorie Niklas Luhmanns. Jugendarbeit definiert Böhm als eine spezifische Logik gesellschaftlicher Kommunikation, wobei Luhmanns Theorie von der funktionalen Differenzierung genutzt wird, um die Differenz zwischen Jugendarbeit und dem gesellschaftlichen Bezugssystem zu beschreiben. Der Autor entdeckt in der Jugendarbeit keine konsistenten Strukturen, wohl aber eine gemeinsame Funktion, die Definitionscharakter hat. Jugendarbeit, so sein Fazit, ist Kommunikation mit einer ganz eigenen Logik, die sie von allem Pädagogischen abgrenzt.

Enthalten in:
deutsche jugend; 2004/4 Zeitschrift für die Jugendarbeit (2004)

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Serie / Reihe: deutsche jugend

Personen: Böhm, Stefan

Schlagwörter: Jugendarbeit Konzept Theorie