Alles Nachdenken über Pädagogik läßt sich reduzieren auf das Verhältnis der älteren Generation zur jüngeren und dieser zur älteren. Aus der Vielfalt überlieferter Kultur trifft die ältere Generation eine Auswahl, die sie weitergibt. Wie gibt sie das Überlieferte weiter, belehrend, bevormundend oder als diskutierbares Angebot? Bei der jüngeren Generation steht Denken und Handeln der älteren auf dem Prüfstand. Wird ihr das Recht auf eigene Lebensplanung zugestanden, dann bedarf es der kritischen Auseinandersetzung mit der älteren Generation in einem Prozeß des Verwerfens, des Abwägens und des Übernehmens, des Anknüpfens wie des Weiterführens. Eine Chance hat das Gespräch zwischen den Generationen dann, wenn es zum kritischen Dialog genutzt wird, einem Dialog, der eine Brücke von gelebter Vergangenheit über mitverantwortete Gegenwart zu gestaltender Zukunft baut.

Enthalten in:
Pädagogische Rundschau; 2000/1 (2000)

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Serie / Reihe: Pädagogische Rundschau

Personen: Zubke, Friedhelm

Schlagwörter: Sozialisation Generationsbeziehung Pädagogik Erziehung Erziehungsverantwortung Adoleszenz Lehrer-Schüler-Beziehung Erziehungsprozeß Erziehungsstil