Der Aufsatz plädiert dafür, sich von der auf Jesu Tod bezogenen Vorstellung von der stellvertretenden Sühne nicht zu verabschieden, sondern sie besser zu verstehen. Er nähert sich ihrer neutestamentlichen Bezeugung zunächst so, dass danach gefragt wird, warum die Evangelisten die Passionsgeschichte Jesu in großer Dichte mit ihrer Bibel erzählen, warum sein Tod einem "Muss" unterstellt wird und Jesus in der Johannespassion als Souverän des eigenen tödlichen Geschicks auftritt. Immer geht es darum, dass Gott dabei ist und diesem Geschehen die Selbstmächtigkeit bestreitet. Das ist auch bei der Deutung als stellvertretender Sühne der Fall. Zu ihr wird ein Zugang über jüdische Märtyrertheologie gesucht und sie von daher als Appell an Gott gegen Gott verstanden, der sich selbst in Mitleidenschaft ziehen lässt.
Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2012/1 Zweimonatsschrift
(2012)
Serie / Reihe: Evangelische Theologie
Personen: Wengst, Klaus
Wengst, Klaus:
"? dass der Gesalbte gemäß den Schriften für unsere Sünden gestorben ist" : zum Verstehen des Todes Jesu als stellvertretender Sühne im Neuen Testament / Klaus Wengst, 2012. - S.22-39 - (Evangelische Theologie) "gestorben für ... " - biblische Dimensionen eines umstrittenen Themas
Zeitschriftenartikel