Wilfried Schubarth stellt vor dem Hintergrund ostdeutscher Erfahrungen aktuelle Herausforderungen der Jugendarbeit in (teilweise) rechtsradikal geprägten Umfeldern dar. Auch Schubarth wendet sich dagegen, den Rechtsradikalismus auf ein "Jugendproblem" zu verkürzen, und er weist damit die immer wieder vorgetragene Behauptung zurück, "die Pädagogen hätten versagt". Er spricht dann Handlungspotenziale und Probleme der Jugendarbeit im Umgang mit dem Rechtsextremismus an. Eine Hauptfunktion der Jugendarbeit in Zeiten von Individualisierung und Globalisierung sieht er in ihrer sozialintegrativen Funktion für Jugendliche; Jugendarbeit ist für ihn ein sozialemotionaler Raum zum Sich-Ausprobieren ohne Leistungsdruck oder Konkurrenz, außerdem ein Raum der Selbst- und Subjektbildung. Eine Dominanz politischer Prämissen bei der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus hält er eher für kontraproduktiv. Und er formuliert deutliche Kritik an Entwicklungen im Osten: "Es gibt Beispiele in Kleinstädten und ländlichen Regionen Ostdeutschlands, wie die Rechten 'gute' Jugendarbeit machen, während die eigentliche Jugendarbeit aufgrund ihrer schlechten Ausstattung gar nicht oder nur rudimentär vorhanden ist."

Enthalten in:
deutsche jugend; 2007/7/8 Zeitschrift für die Jugendarbeit (2007)

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Serie / Reihe: deutsche jugend

Personen: Schubarth, Wilfried

Schlagwörter: Jugendarbeit Konzept Situationsanalyse Rechtsextremismus