Der Erfahrungsbegriff ist in erziehungswissenschaftlichen Diskursen omnipräsent. Trotzdem fehlt es bis dato an einer einheitlichen Theorie der Erfahrung, die allgemeinverbindliche Grundlage einer erfahrungsorientierten Unterrichtspraxis wäre. Es existiert i.d.S. eine merkwürdige Diskrepanz zwischen der prosperierenden Verwendung des Begriffs und seiner theoretischen bzw. unterrichtsrelevanten Aufarbeitung. Ohne - mit der Struktur des Basisphänomens inkommensurablen - erfahrungsorientierten Machbarkeitsillusionen das Wort zu reden, soll gezeigt werden, wie eine semiotische Analyse der Erfahrung helfen kann, eine konsistente und vor allem anthropologisch fundierte Theorie der Erfahrung zu formulieren, die auch die Frage nach der Genese von Erfahrungen beantwortet. Erfahrung wird dazu als überdauernde Bewusstseinsleistung Schwemmerscher Lesart verstanden.
The concept of experience is omnipresent in educational scientific discourses. Yet, what is still lacking is a uniform theory of experience which would constitute a universally binding basis for an experience-oriented teaching practice. In this sense, there exists a curious discrepancy between the prospering use of the concept and its theoretical or teaching-related discussion. Without wanting to put the case for experience-oriented illusions of feasibility - which are incommensurable with the structure of the basic phenomenon - the author shows how a semiotic analysis of experience may help formulate a consistent and above all anthropologically sound theory of experience which would also provide an answer to the question of the genesis of experiences. In this context, experience is conceived of as a lasting.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 2010/1
(2010)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Giese, Martin
Giese, Martin:
¬Der¬ Erfahrungsbegriff in der Didaktik - eine semiotische Analyse / Martin Giese, 2010. - S.69-89 : graph. Darst. - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenartikel