Der Hunger nach dem befreienden Evangelium verbindet Luther und heutige Frauen. Luthers reformatorische Entdeckung muss aus dem Kontext seiner Zeit, in seiner Wirkungsgeschichte und im heutigen Kontext betrachtet werden. Das "Doppelgebot" Jesu ist die Auslegung des Gerechtigkeitsverständnisses Jesu und auch hermeneutischer Schlüssel für die Rechtfertigungslehre: in richtiger Beziehung zu Gott und den richtigen Beziehungen zu den Menschen zu leben. Feministische Theologie hinterfragt: 1. Dualistisches Denken - Gottes und menschliches Handeln sind völlig voneinander getrennt. 2. Individualismus - im Blick ist der/die Einzelne vor Gott, die Gemeinschaft gerät aus dem Blick. 3. Sündenverständnis - als "Sich - Rühmen vor Gott", die Verweigerung von Mit - Leiden und Selbstablehnung sind auch Formen ungläubigen Verhaltens. Die Rede von Gottes gerecht machenden Handeln ist zu dynamisieren um auszudrücken: Gott macht die Menschen gerecht, damit sie die Gerechtigkeit des Reiches Gottes über alles lieben und ihr Leben dafür einsetzen können.
Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2000/5 Zweimonatsschrift
(2000)
Serie / Reihe: Evangelische Theologie
Personen: Wartenberg-Potter, Bärbel
Wartenberg-Potter, Bärbel:
¬Der¬ Gerechtigkeit Gottes begegnen : Anmerkungen zum Diskurs über die Rechtfertigungslehre aus ökumenisch-feministischer Perspektive / Bärbel Wartenberg-Potter, 2000. - S.360-370 - (Evangelische Theologie) Rechtfertigung - feministisch
Zeitschriftenartikel