Tenorth, Heinz-Elmar
Deutsche Erziehungswissenschaft 1930 bis 1945 Aspekte ihres Strukturwandels
Zeitschriftenartikel

Der Beitrag prüft die häufig vertretene These, daß zwischen der Erziehungswissenschaft in Deutschland vor und nach 1933, vor allem im Bereich der akademischen Pädagogik, weitgehende Kontinuität behauptet werden kann. Gestützt auf drei Gruppen historischer Daten, die (a) das Personal der Erziehungswissenschaft, (b) die wissenschaftstheoretischen Selbstdeutungen und Ausgrenzungen und (c) die Thematik des pädagogischen Wissens berücksichtigen, kommt der Beitrag zum Ergebnis, daß von einer solchen Kontinuität nicht gesprochen werden kann. Als Fazit ergibt sich: (a) Die Erziehungswissenschaft nach 1933 ist mit der Alternative von Kontinuität oder Diskontinuität nicht angemessen analysiert. (b) Ihre spezifische Gestalt zeigt sich vielmehr darin, daß bei aller Kontinuität von Elementen doch Diskontinuität die Figuration im ganzen kennzeichnet. (c) Die Erziehungswissenschaft in Deutschland von 1933 bis 1945 bedeutet deshalb eher einen Bruch mit der deutschen pädagogischen Tradition als ihre legitime Fortsetzung.

Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1986/3 (1986)


Weiterführende Informationen


Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik

Personen: Tenorth, Heinz-Elmar

Schlagwörter: Geschichte Nationalsozialismus Erziehungswissenschaft

Tenorth, Heinz-Elmar:
Deutsche Erziehungswissenschaft 1930 bis 1945 : Aspekte ihres Strukturwandels / Heinz-Elmar Tenorth, 1986. - S.299-321 - (Zeitschrift für Pädagogik)

Zugangsnummer: U-0096843
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