Emmerich, Marcus
Neu Die Bildungsungleichheit der Schulentwicklungsforschung Reflexionsprobleme zwischen wissenschaftlichen Problemkonstruktionen und politischen Lösungsroutinen
Zeitschriftenartikel

Der Beitrag befasst sich mit der Frage, in welcher Form Bildungsungleichheit einen Gegenstand für die Schulentwicklungsforschung (SEF) darstellt, und fokussiert hierbei die Theorieannahmen ihrer Problembeschreibungen. Ausgehend von einer eigenen Systematisierung soziologischer Erklärungsschemata zur Genese von Bildungsungleichheit - dem "gruppistischen", dem "phylogenetischen" und dem "operativen" Schema - wird die Übernahme dieser Schemata in die Problemkonstruktion der SEF kritisch diskutiert. Problematisiert wird hierbei, dass die Fokussierung auf "gruppistisch-phylogenetische" Erklärungen dazu führt, schulexterne, durch Schulentwicklung nicht beeinflussbare distale Ursachen von Bildungsungleichheit zu betonen, während proximale "operative" Schulfaktoren (Differenzierungs- und Organisationshandeln), die durch Schulentwicklung und entsprechende bildungspolitische Programme erreichbar wären, paradoxerweise nicht bzw. kaum systematisch zum Ausgangspunkt für Analyse und Programmatik gemacht werden.

Enthalten in:
Die Deutsche Schule; 2023/3 Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und pädagogische Praxis (2023)


Weiterführende Informationen


Serie / Reihe: Die Deutsche Schule

Personen: Emmerich, Marcus

Schlagwörter: Schule Schulentwicklung Bildungsforschung Gesellschaftstheorie Effektivität Soziale Ungleichheit Wissenschaftssoziologie

Emmerich, Marcus:
¬Die¬ Bildungsungleichheit der Schulentwicklungsforschung : Reflexionsprobleme zwischen wissenschaftlichen Problemkonstruktionen und politischen Lösungsroutinen / Marcus Emmerich, 2023. - Seite 201-217 - (¬Die¬ Deutsche Schule) Was kann die Einzelschule gegen Bildungsungleichheit ausrichten?

Zugangsnummer: U-0423294
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