Im Kontext gesellschaftlicher Zwänge zu verzweckter Originalität fragt der Beitrag danach, wie innovative Erkenntnis in der Theologie zu denken sei. Als anthropologische Urszene wird zunächst die persönliche Erschließungserfahrung der taubblinden Helen Keller über die Lesbarkeit der Welt geschildert. Darauf bezogen kann ein theologischer Zugang die anthropologische Grundbedürftigkeit zur Intuition näher ausleuchten. Biblische Traditionen werden transparent als kollektive Gegen-Intuitionen eines sprunghaft qualitativ neuen Lebens. Dem entspricht bildungstheoretisch die Anbahnung der (ambivalenten) Fähigkeit, sich faszinieren zu lassen.
Given the growing social pressure on people to be creative in service of economic surplus, the article inquires how one ought to understand innovative recognition from a theological perspective. The way to answer this question first refers to the famous experience of the deaf and blind Hellen Keller as a fundamental disclosure experience in 'reading the world'. Subsequently, the theological approach highlights the basic anthropological need for intuition and describes biblical traditions as collective counter-intuitions through which a leap towards the quality of new life becomes possible. Finally, the argument draws on the theory of education: though innovation cannot be trained, a corresponding attitude might well be the capability to become fascinated.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik und Theologie; 2024/2
(2024)
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik und Theologie
Personen: Heimbrock, Hans-Günter
Heimbrock, Hans-Günter:
Es geht immer so weiter : theologische und bildungstheoretische Anmerkungen zu Innovation und Intuition / Hans-Günter Heimbrock, 2024. - Seite 184-196 - (Zeitschrift für Pädagogik und Theologie)
Zeitschriftenartikel