Forschungssteuerung durch Evaluierung hat Auswirkungen auf die wissenschaftliche Autonomie in der Bearbeitung fachlicher Themen, auf das Verhältnis von Forschung und Lehre, aber auch auf das Ausrichten der eigenen Forschungen über nationale Grenzen hinweg. Obwohl in den meisten europäischen Ländern eine Messung und Evaluierung erziehungswissenschaftlicher Leistungen stattfindet, zeigen sich große Unterschiede bei der Durchführung. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, in welchem Maße gegenwärtige Versuche der Messung und Evaluierung von Forschungsleistungen in der Erziehungswissenschaft zu einer sprachlich-kulturellen Standardisierung oder Diversifizierung führen, wie sie das Publikationsverhalten beeinflussen und welche nationalen, kulturellen und sprachlichen sowie disziplinären Grenzen dabei neu entstehen. Dazu werden die Erziehungswissenschaft in Deutschland und in Italien als kontrastierende Beispiele herangezogen.
Research governance through evaluation has an impact on scientific autonomy in the treatment of disciplinary topics, on the relationship between research and teaching, but also on the orientation of one's own research beyond national borders. Although most European countries measure and evaluate educational research performance, there are great differences in the way they are carried out. This article discusses the extent to which current attempts to measure and evaluate research performance in educational research lead to linguistic-cultural standardisation or diversification, how they influence publication behaviour and which national, cultural, linguistic and disciplinary boundaries are emerging. Educational research in Germany and Italy will be used as contrasting examples.

Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 2022/5 (2022)

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Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik

Personen: Hofbauer, Susann Groß, Barbara Karlics, Karin Keiner, Edwin

Schlagwörter: Deutschland Evaluation Erziehungswissenschaft Forschung Governance Qualitätssicherung Italien Bibliometrie