"Was wirkt wie und unter welchen Bedingungen?" Dies ist die zentrale Frage evidenzbasierter pädagogischer Praxis. Der Begriff der Evidenz wird häufig missverständlich verwendet und führt im Bereich wissenschaftlicher Forschungsmethoden zu einer erkenntnistheoretischen Schieflage, die dem Gegenstandsbereich der Pädagogik nicht mehr gerecht werden kann. Er steht für die Bevorzugung eines quantitativen Methodenkanons und die gleichzeitige Degradierung einer ganzen Reihe wissenschaftlicher Forschungsmethoden qualitativer Provenienz. Erziehungshandeln fügt sich nicht dem Grundschema kausaler Logik und ist somit nicht im empirisch strengen Sinne vollständig erkundbar.
"What works in which way and under what conditions?" This is the central issue of evidence-based educational practice. The term evidence is often used unclearly, which - in the field of scientific research methods - leads to a tilt in cognitive science. This tilt cannot do justice to the discourse in pedagogics anymore. It stands for the preference of a quantitative set of methods and the concurrent degradation of a whole set of scientific research methods of qualitative provenience. Pedagogic action does not follow the basic scheme of causal logic and can therefore - in a strict, empirical sense - not be thoroughly investigated.
Enthalten in:
Zeitschrift für Heilpädagogik; 2015/7
(2015)
Serie / Reihe: Zeitschrift für Heilpädagogik
Personen: Schad, Gerhard
Schad, Gerhard:
Evidenzbasierte Erziehung? / Gerhard Schad, 2015. - S.335-344 - (Zeitschrift für Heilpädagogik)
Zeitschriftenartikel