Benedikt Widmaier hebt im Beitrag kritisch hervor, dass es im öffentlichen Diskurs eine tendenzielle Engführung der Politischen Bildung auf extremismuspräventive Demokratieförderung gibt. Er ordnet diese Tendenz in den europäischen Diskurs um Demokratiebildung ein und hebt hervor, dass die Kommission, die den 16. Kinder- und Jugendbericht erstellt hat, ausdrücklich davor warnt, Demokratiebildung oder Politische Bildung mit Extremismusprävention in eins zu setzen. Er wendet sich dagegen, dass Extremismusprävention zu einem dominanten Arbeitsfeld bzw. Konkurrenten der Politischen Bildung wird, womit auch die pädagogischen Ziele verschoben werden: weg von einer Politischen Bildung, welche die Potentiale und die Mündigkeit junger Menschen fördert, und hin zu einer auf Defizite orientierten Prävention - mit entsprechenden Konsequenzen in den Förderkonzepten des Bundes. Zudem beklagt der Autor eine akademische Obdachlosigkeit der Politischen Bildung.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2021/10 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2021)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Widmaier, Benedikt
Widmaier, Benedikt:
Fragen an politische Bildung nach dem 16. Kinder- und Jugendbericht / Benedikt Widmaier, 2021. - Seite 417-425 - (deutsche jugend) Demokratiebildung in der Kinder- und Jugendarbeit
Zeitschriftenartikel