Mit selbstverletzendem Verhalten (Ritzen, Koma-Saufen, Selbsttötung) bei jungen Männern und männlichen Jugendlichen beschäftigt sich Harry Friebel. Männliche Körperpraktiken dieser Art, so der Autor, gehen auf das männliche "Überlegenheitsimperativ" zurück, das auch noch den eigenen Körper als Objekt sieht. Die zentrale Norm dabei sei: Sei nicht Nicht-Mann! Der Autor sieht Jungenarbeit als Biografiearbeit, die Heranwachsenden bei der Be- und Verarbeitung von kritischen Lebensverlaufsereignissen unterstützt. Er stellt die gesellschaftlichen Kontexte des selbstverletzenden Verhaltens von Jungen und jungen Männern dar und entwickelt Perspektiven einer Biografiearbeit mit dieser Zielgruppe, mit der Jungen sich selbst ein Konzept ihrer körperlichen, sozialen und sexuellen Entwicklung experimentell erprobend und dialogisch erschließen können. Jungen, so Friebel, brauchen institutionalisierte Gelegenheiten, geschützte soziale Räume, um Ambivalenzen und Widersprüche ihrer Genderrolle bewältigen zu können.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2012/5 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2012)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Friebel, Harry
Friebel, Harry:
Gestörte Körperkonzepte bei Jungen und jungen Männern : Ritzen, Koma-Saufen, Selbsttötung / Harry Friebel, 2012. - S.216-223 - (deutsche jugend) Jungenforschung und Jungenarbeit
Zeitschriftenartikel