Michael C. Hermann präsentiert die Ergebnisse einer Studie über Gewaltaffinitäten und entsprechenden Medienkonsum von Jugendlichen in Deutschland und Russland. Eingangs stellt er fest, dass die Datenlage zur Wirkung von medial inszenierter Gewalt auf Einstellungen und Verhalten von Jugendlichen bei weitem noch nicht befriedigend sei. Dies gelte in besonderem Maße für die Effekte non-fiktionaler Gewaltdarstellungen, so vor allem in Nachrichtensendungen, stellt Hermann fest. In seinem Beitrag präsentiert er nun umfangreiches Datenmaterial zu den Einstellungen Jugendlicher zur Gewalt, zum subjektiven Gewalterleben, zur Akzeptanz von Gewalt und dem Bedürfnis nach weiterer medialer Gewaltrezeption. Der Vergleich zweier sehr unterschiedlicher gesellschaftlicher und massenmedialer Systeme fördert einige für die Theoriebildung wichtige Befunde zutage. Dies gilt besonders deswegen, weil in der Russischen Föderation aufgrund der Transformationssituation mehr Gewalt in der Realität erlebbar ist und in den Medien Gewalt in wesentlich stärkerer Intensität dargeboten wird als in Deutschland.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2011/3 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2011)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Hermann, Michael C.
Hermann, Michael C.:
Gewalt im Fernsehen - Gewalt in der Realität Jugendlicher : Ergebnisse einer international vergleichenden Studie in Deutschland und Russland / Michael C. Hermann, 2011. - S.120-128 : Tab. - (deutsche jugend) Rechtsextremismus und Gewalt
Zeitschriftenartikel