Die lange reformpädagogische Tradition prägt die gegenwärtige bildungspolitische Debatte in Hamburg, die durch Innovationsbereitschaft und Pragmatismus gekennzeichnet ist. Hamburg befand sich an der Spitze der "Integrationsbewegung", als sie 1983/84 Integrationsklassen einrichtete, und führte 2010 mit dem Schulgesetz als erstes Bundesland den Rechtsanspruch auf inklusive Bildung ein. Das Beispiel der Regionalen Bildungs- und Beratungszentren (ReBBZ), denen Bildungs-, umfangreiche Unterstützungs- sowie Beratungsaufgaben zukommen, verdeutlicht ungelöste Fragen der inklusiven Schulentwicklung. Diese manifestieren sich neben der ambivalenten Funktion der ReBBZ ebenso in der Unterscheidung von Schülerinnen und Schülern "mit sonderpädagogischem Förderbedarf" und "mit Behinderung", im Zwei-Säulen-Modell der Schulstruktur sowie im fehlenden pädagogischen Konzept für Lernende, die keinen sonderpädagogischen Status haben, aber dennoch auf Förderung angewiesen sind.
Hamburg has a long tradition in reforming education, which shapes current debates on educational policy of the federal state. In 1983/84, it was a leading player of the integration movement by implementing "integration classes". And in 2010, Hamburg was the first federal state that established by law the right of any student to attend an inclusive school. Nevertheless, there remain unsolved problems like the ambivalent function of the local centers of education and counselling (called ReBBZ) between advisory and counselling, the distinction between special educational need and disability, and finally the discussion about a general versus a separate school system.

Enthalten in:
Zeitschrift für Heilpädagogik; 2021/3 (2021)

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Serie / Reihe: Zeitschrift für Heilpädagogik

Personen: Ellger-Rüttgardt, Sieglind Luise Hensel, Tobias

Schlagwörter: Beratung Schule Bildungspolitik Inklusion Bildungsreform Schulgesetz Bildungsgeschichte Hamburg Schulstruktur Bildungszentrum