Das Wüstenmönchtum des 4./5. Jh. in Ägypten stellt eine wichtige Epoche in der Geschichte der christlichen Spiritualität und Seelsorge dar. In den überlieferten Texten lassen sich Elemente einer differenzierten, in gewisser Weise durchaus "pastoralpsychologisch" zu nennenden Seelsorgepraxis erkennen. Im Mittelpunkt der seelsorglichen Gespräche steht die Beziehung des Einzelnen zu Gott. Von ihr wird ganz konkret gesprochen, also im Kontext von Selbst- und Nächstenbeziehung. Eine Beschäftigung mit der Wüstenseelsorge kann, so fremd vieles auch zunächst erscheinen mag, wichtige Impulse für heutige Seelsorgepraxis geben.
The desert monks of 4th-5th century Egypt represent an important epoch in the history of Christian spirituality and pastoral care. The received texts allow themselves to be read as elements of a differentiated and, in a sense, thoroughly "pastoral-psychological" pastoral care practice. The focal point of the pastoral care conversations is the individual's relationship to God. This relationship is spoken of in concrete terms; that is, in the context of the relationship to oneself and to one's neighbors. A closer look at the desert monks' approach to pastoral care, as remote as it may seem, can provide important insights for how we practice pastoral care today.

Enthalten in:
Wege zum Menschen; 2010/5 Zeitschrift für Seelsorge und Beratung, heilendes und soziales Handeln (2010)

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Serie / Reihe: Wege zum Menschen

Personen: Ziemer, Jürgen

Schlagwörter: Seelsorge Spiritualität Wüste