Heimatlosigkeit kann durch den Verlust eines Ortes im Zuge freigewählter oder erzwungener Migration entstehen. Sie kann sich im Lebensgefühl, wurzellos zu sein, zeigen sowie im Heimweh, in dem der Verlust die unstillbare Sehnsucht nach Heimat gegenwärtig werden lässt. In einer interkulturell sensiblen Seelsorge müssen spezifische Psychodynamiken, die sich im Kontext von Migrationserfahrungen entfalten, wahrgenommen und entsprechend begleitet werden. Beispielsweise leiden Eltern oftmals unter einer doppelten Trennungserfahrung, nämlich unter dem eigenen Heimatverlust und unter der Ablösung der Kinder in der Adoleszenz. Die Kinder hingegen stehen oftmals unter einem hohen Erfolgsdruck, der von den Eltern aufgebaut wird.
Enthalten in:
Praktische Theologie; 2018/4 Zeitschrift für Praxis in Kirche, Gesellschaft und Kultur
(2018)
Serie / Reihe: Praktische Theologie
Personen: Bieler, Andrea
Bieler, Andrea:
Heimatlosigkeit als Thema der interkulturellen Seelsorge / Andrea Bieler, 2018. - Seite 223-227 - (Praktische Theologie) Heimat
Zeitschriftenartikel