In dem Beitrag stellt die Autorin die Erfahrungen der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein mit Angeboten politischer Bildung für Kinder vor. Bislang gibt es kaum solche Angebote politischer Bildung für Kinder im Grundschulalter. Ziel dieser Projekte war es, die Grundlage für einen konstruktiven Umgang mit Unterschiedlichkeit zu schaffen, indem die Kinder - ausgehend von einer Stärkung der Selbstkompetenzen - Unterschiedlichkeit als Gewinn für sich und für unsere Gesellschaft begreifen. Außerdem sollten die Kinder über Differenzen hinweg gemeinsame Interessen erkennen und sie vertreten lernen. Im Mittelpunkt stand dabei die Auseinandersetzung mit Identitätskonstruktionen. Auf der strukturellen Ebene verfolgte das Projekt der Bildungsstätte das Ziel, neue Kooperationen zwischen Grundschulen und dem außerschulischen Bildungsbereich zu initiieren, zu erproben und mittelfristig auf Dauer zu stellen. Wie von den Veranstaltern erwartet, zeigte sich in den Seminaren, dass für die teilnehmenden Kinder abstrakte, "theoretische" Zugänge zu Themen nur begrenzt möglich waren. Deshalb setzte die Bildungsstätte vermehrt didaktische Zugänge und Methoden ein, die ein direktes Erleben und Erfahren ermöglichten. Diese Erfahrungen wurden anschließend in gemeinsamen Gesprächsrunden reflektiert, so dass die Kinder sich austauschen und Schlussfolgerungen ziehen konnten. Die Erfahrungen aus dem Projekt zeigen, dass die Identifikation mit dem Seminarthema umso höher war, je mehr die Kinder über Instrumente von Mitbestimmung und Partizipation aktiv in das Seminar eingebunden waren.

Enthalten in:
deutsche jugend; 2012/7/8 Zeitschrift für die Jugendarbeit (2012)

---

Serie / Reihe: deutsche jugend

Personen: Dettendorfer, Betty

Schlagwörter: Kind Politische Bildung Außerschulische Bildung Kooperation Erfahrungsbericht Grundschule