Im Zug ihrer relationalen Wende betrachtet die moderne Psychoanalyse den Narzissmus aus der Perspektive einer Zwei-Personen-Psychologie und bettet ihn ein Netzwerk zwischenmenschlicher Beziehungen ein. In unserer scheinbaren Selbstbezogenheit steckt ein unbewusster Appell an die soziale Umwelt, die Hoffnung auf Widerhall, auf jene Umweltresonanz, die wir brauchen, um zu erfahren, wer wir sind. Erst im Spiegel des Anderen erwerben wir Identität.
Modern psychoanalysis - in the course of its relational turn - takes a two-personperspective on narcissism. Our apparent self-relatedness is embedded in a network of intersubjective relations, contains an unconscious appeal to the social world, the hope for reverberation, for a resonating environment. Human beings need this kind of resonance for the purpose of experiencing themselves. Identity emerges in the mirror of the other.

Enthalten in:
Wege zum Menschen; 2017/2 Zeitschrift für Seelsorge und Beratung, heilendes und soziales Handeln (2017)

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Serie / Reihe: Wege zum Menschen

Personen: Altmeyer, Martin

Schlagwörter: Zwischenmenschliche Beziehung Psychoanalyse Narzißmus Intersubjektivität