In diesem Beitrag wird eine kulturwissenschaftliche und feldtheoretische Perspektive auf "Innovation" eingenommen. Im Anschluss an eine exemplarische Inblicknahme, wie die Bildungspläne der Länder pädagogisches Handeln verändern, gewinnt ein "Feld in Bewegung" seine Konturen. Von hier aus lassen sich ordnungsstiftende Dimensionen von Innovation und ihre Dezentrierungen ausformulieren. Abweichend von direktiv verstandenen Neuerungen werden "Innovationen" als Bündelungen heterogener Elemente rekonstruiert, welche das Zusammenwirken von pädagogischen Akteuren und Verschiebungen in ihrem pädagogischen Selbstverständnis in spezifischer Weise moderieren. Dies wirft nicht zuletzt die Frage auf, inwiefern sich Differenz und Dissens gegen die programmatische Projektqualität von Innovation noch Gehör verschaffen können.
This article analyzes pedagogical processes of innovation as cultural and field-related practices. The recently issued "educational programs" of the German federal states are used as a point of departure to make changes in the field of early childhood education visible. The article points out the ways that the reference to "innovation" makes it possible for different participants of the field to relate to one another and coordinate their activities. Thus, innovations are seen as bundles of heterogeneous elements that moderate in a complex fashion the changes of pedagogical conceptions. The paper also discusses critically the consequences of innovations in their tendency to make difference and dissensus in pedagogical fields invisible.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 2015/6
(2015)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Jergus, Kerstin Thompson, Christiane
Jergus, Kerstin:
Innovation im Horizont frühkindlicher Bildung? / Kerstin Jergus ; Christiane Thompson, 2015. - S.808-822 - (Zeitschrift für Pädagogik) Bildungsreformen: Fortschritt oder Innovation?
Zeitschriftenartikel