Die im Lebenswerk des polnisch-jüdischen Kinderarztes und Pädagogen Janusz Korczak mehrfach reflektierte Metapher: "Das Kind ist ein zu entziffernder Hieroglyphen-Text" wird auf ihre Verwurzelung in jüdischen Traditionen hin untersucht. Die sich aus einer solchen "Lektüre" / "Kommentierung" des Kindes ergebenden Konsequenzen eröffnen denn Erwachsenen nicht nur neue Konditionen für das Gespräch/für den Dialog mit dem Kind, sondern sie liefern ihn auch fremden Ansprüchen/Provokationen aus. Die Wahrnehmung/Wahrung dieser responsiven Dimension, die Bewährung in diesem Kontext, inspiriert zu neuen Antworten. Das Kind als "Hieroglyphen-Text" stiftet als Gabe und Hingabe in eminenter Weise Solidarität.
Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2003/4 Zweimonatsschrift
(2003)
Serie / Reihe: Evangelische Theologie
Personen: Kirchner, Michael
Kirchner, Michael:
Janusz Korczak: Das Kind als "Hieroglyphen-Text" / Michael Kirchner, 2003. - S.288-296 - (Evangelische Theologie) Bildung
Zeitschriftenartikel