Hollaschke, Ingo
"Jeder Schüler kann zum Schulschwänzer werden" Ergebnisse einer Unrtersuchung zu Schulabsentismus an vier Gesamtschulen
Zeitschriftenartikel

Der vorliegende Beitrag fasst die Ergebnisse einer Untersuchung an vier Gesamtschulen im Landkreis Gießen zusammen, bei der insgesamt 1916 Schüler zu ihren Erfahrungen mit dem eigenen Schwänzen befragt werden. Es wird deutlich, dass sich sowohl individuelle als auch familiäre und schulische Variablen benennen lassen, die in signifikantem Zusammenhang mit dem Auftreten von Schulabsentismus stehen. Diese Ergebnisse stimmen in hohem Maße mit denen anderer Untersuchungen überein. - Untersucht man jedoch die Stärke des jeweiligen Zusammenhangs, so zeigt sich, dass die einzelnen Variablen bzw. Aggregate nur in sehr geringem Ausmaß mit dem Schwänzen korrelieren. Das bedeutet, dass man keine eindeutigen Aussagen über z.B. eine "typische" Risikogruppe, hemmende bzw. förderliche schulische/familiäre Bedingungen oder die Gründe, die zum Schulschwänzen führen, treffen kann. Viel stärker als bisher muss Schulabsentismus systemisch als ein individuelles Symptom betrachtet werden, von dem jeder Schüler potenziell betroffen sein kann. Nur ein individuelles Fallverstehen und persönliche Hilfen können verhindern, dass ein Schüler sich auf Dauer dem Schulbesuch verweigert.

Enthalten in:
Zeitschrift für Heilpädagogik; 2007/12 (2007)


Serie / Reihe: Zeitschrift für Heilpädagogik

Personen: Hollaschke, Ingo Kickartz, Friederike Hofmann, Christiane

Schlagwörter: Empirische Untersuchung Gesamtschule Schulversäumnis

Hollaschke, Ingo:
"Jeder Schüler kann zum Schulschwänzer werden" : Ergebnisse einer Unrtersuchung zu Schulabsentismus an vier Gesamtschulen / Ingo Hollaschke, Friederike Kickartz und Christiane Hofmann, 2007. - S.477-486 : graph. Darst. - (Zeitschrift für Heilpädagogik)

Zugangsnummer: U-0240058
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