Achim Schröder und Ulrike Leonhardt berichten über ein hessisches Projekt der Kooperation von Jugendarbeit und Schule. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Jugendarbeit mit aktivierenden Methoden und einer konsequent partizipativen Ausrichtung ihrer pädagogischen Arbeit in die Schule hineinwirken kann. Schröder und Leonhardt, die das hessische Projekt wissenschaftlich begleitet haben, bündeln ihre Befunde in zwölf Thesen, in denen sie perspektivische Überlegungen zur Weiterentwicklung der Kooperation anstellen. Ausgehend von einer langen divergenten Tradition der Disziplinen Jugendarbeit bzw. Sozialpädagogik auf der einen und Schule auf der anderen Seite markieren sie Perspektiven für eine Kooperation, die sich aus einer Entwicklung der Schule zur Ganztagsschule und vor allem aus einem gewandelten gesellschaftlichen Bildungsverständnis ergeben. Eine Neuausrichtung von Bildung, so wird deutlich, braucht den Perspektivenwechsel vom Lernstoff zum Subjekt. Die Jugendarbeit übernimmt eine Vermittlerfunktion zwischen informellem Lernen in den Lebenswelten der Jugendlichen und den formalen Lernprozessen in der Schule und sie stellt auch im Raum der Schule Partizipation und Beteiligung in den Mittelpunkt ihres Lernansatzes. Schröder und Leonhardt empfehlen der Jugendarbeit, sich in der Zusammenarbeit mit Schule auf ausgewählte Felder zu konzentrieren, die mit ihrem Selbstverständnis und ihren Kompetenzen besonders kompatibel sind, um ihre Eigenständigkeit und ihr Profil zu erhalten.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2011/7/8 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2011)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Schröder, Achim Leonhardt, Ulrike
Schröder, Achim:
Jugendarbeit und Schule : Quintessenzen und perspektivische Thesen aus einem hessischen Modellprojekt zur Kooperation und Partizipation / Achim Schröder ; Ulrike Leonhardt, 2011. - S.309-317 - (deutsche jugend) Bildungsaspekte - Kooperation von Jugendarbeit und Schule
Zeitschriftenartikel