Der Autor befasst sich in diesem Beitrag mit der Jugendarmut in Deutschland, einem im Prinzip reichen Land. Eingangs stellt er fest, dass das statistisch sehr relevante Problem der Jugendarmut in Fachwissenschaft, Politik und (Medien-)Öffentlichkeit noch immer stiefmütterlich behandelt werde, während von Kinderarmut viel häufiger die Rede sei. Der Autor konstatiert, dass die Armut hierzulande seit etwa einem Vierteljahrhundert primär Heranwachsende trifft. Armut wirke in der Adoleszenz nachhaltig deprimierend und demoralisierend, weil diese Lebensphase für das Selbstbewusstsein der Betroffenen von entscheidender Bedeutung sei. Er kritisiert zur Zeit vorherrschende Politikmuster, u.a. Leistungskürzungen, die junge Menschen besonders hart träfen. Viele von ihnen wollten eigentlich von zu Hause ausziehen und als Arbeitsuchende mittels der Grundsicherung nach dem SGB II eine eigene Bedarfsgemeinschaft gründen; sie würden jedoch gezwungen, im Haushalt ihrer Eltern zu verbleiben. Nötig sei ein Paradigmenwechsel vom "schlanken" zum interventionsfähigen und -bereiten Wohlfahrtsstaat, erklärt der Autor.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2012/7/8 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2012)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Butterwegge, Christoph
Butterwegge, Christoph:
Jugendarmut in einem reichen Land / Christoph Butterwegge, 2012. - S.321-328 - (deutsche jugend) Jugend und Politik
Zeitschriftenartikel