Friebel, Harry
Jungen beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt: riskante Individualisierung
Zeitschriftenartikel

Harry Friebel analysiert, was Jungen zur Zeit unter dem Einfluss des gesellschaftlichen Wandels beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt erleben. Er spricht von einer riskanten Individualisierung, denen männliche Jugendliche ausgesetzt seien. Noch häufig geprägt durch traditionelle männliche Rollenbilder mit Überlegenheits-Botschaften, aber auch konfrontiert mit Wandlungen der Geschlechterverhältnisse, müssten sich Jungen beim Übergang von der Schule in den Beruf im Wettbewerb mit Mädchen und jungen Frauen auf Augenhöhe individuell "selbst" entscheiden, wie sie ihre Geschlechtsrolle verstehen wollten. Friebel vertritt die Ansicht, dass gesellschaftliche Modernisierungen die männliche Erfolgsgeschichte der industriellen Revolution zur potenziellen Männlichkeitsfalle haben werden lassen. Es gebe für viele männliche Jugendliche ein Missmatching des Übergangs von der Schule in den Beruf, der nicht zu einer Individualisierung sozialer Risiken führen dürfe. Friebel fordert eine aktive Lebenslaufpolitik für Jungen. Sehr kritisch setzt sich der Autor in diesem Zusammenhang mit dem Konzept des "Boys' Day" auseinander. Man sollte nicht Jungen in die miesen Verhältnisse schicken, aus denen die Mädchen zu Recht herausgeholt werden sollten, konstatiert er. Stattdessen fordert Friebel die Förderung einer aktiveren Teilhabe-Rolle der Jungen und der Jungenarbeit.

Enthalten in:
deutsche jugend; 2014/3 Zeitschrift für die Jugendarbeit (2014)


Serie / Reihe: deutsche jugend

Personen: Friebel, Harry

Schlagwörter: Arbeitswelt Schule Geschlechterrolle Individualisierung Junge Übergang Berufswahl Gesellschaftlicher Wandel Rollenbild

Friebel, Harry:
Jungen beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt: riskante Individualisierung / Harry Friebel, 2014. - S.114-120 - (deutsche jugend) Geschlechterrollen

Zugangsnummer: U-0311723
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