Innerhalb der kognitiven Religionswissenschaft wurden eine Reihe neuer Ritualtheorien entwickelt. Die vier wichtigsten Ansätze werden vorgestellt: die Theorie ritueller Handlungskompetenz und der mentalen Repräsentation ritueller Handlungen (Lawson/McCauley), die Theorie der "imagistic" und "doctrinal" genannten zwei Religionsformen und.entsprechender Ritualtypen (Whitehouse), die Kosten- oder Aufwandssignaltheorie, die erklärt, warum Rituale Solidarität schaffen können (Irons/Sosis u. a.), und die Deutung rituallenVerhaltens als Gefahren- Vorahnungssystem (Boyer/Liénard). Der Aufsatz diskutiert, mit welchen "erklärenden Ursachen" (P Hedström/R Swedberg) diese Theorien arbeiten um nach ihrer Erklärungskraft für urchristliche Rituale zu fragen Dabei wird die These vertreten dass die kognitive Religionswissenschaft mit ihrem interdisziplinären Ansatz drei Perspektvien öffnet um das rituelle Universum des Urchristentums zu deuten. Sie interpretiert (1) Rituale als Handlungen, (2) als fälschungssichere Verpflichtungssignale und (3) als Mittel religiöser Unterweisung.
Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2011/4 Zweimonatsschrift
(2011)
Serie / Reihe: Evangelische Theologie
Personen: Uro, Risto
Uro, Risto:
Kognitive Ritualtheorien : neue Modelle für die Analyse urchristlicher Sakramente / Risto Uro, 2011. - S.272-288 - (Evangelische Theologie) Neutestamentliche Exegese und kognitive Religionswissenschaft
Zeitschriftenartikel