Die Deutschdidaktik hat sich zur Aufgabe der Entwicklung und Umsetzung von Kompetenzmodellen und Unterstützung von 'Kompetenzorientierung' im Unterricht nicht einheitlich verhalten. Während die Sprachdidaktik, in der es traditionell mehr empirische Forschung gibt, mit dieser Aufgabe unaufgeregt umging, hatte die Literatur- und Mediendidaktik größere Vorbehalte gegen Kompetenzkonstrukte und deren Überprüfung, obwohl oder gerade weil es hier eine länger zurückreichende Auseinandersetzung mit Kompetenzen als anthropologischen Grundfähigkeiten (Habermas) gibt. Auch die Durchsetzung eines erweiterten Literaturbegriffs und der verstärkte Einbezug bilddominierter Medien machen auf dieser Seite der Deutschdidaktik den Kompetenzdiskurs schwieriger; einzelne Kritiker gehen so weit, die Eignung des seit Weinert gängigen Kompetenzkonstrukts grundsätzlich zu bezweifeln.
Didactics of German has been tackling the challenge of devising and implementing competence-based models of learning, as well as supporting 'competence-oriented teaching', in a heterogeneous way. Whereas Didactics of Language experts approached this challenge unexcitedly, experts on Literary and Media Learning are still expressing reservation, although (or rather, because) they have long been discussing competences as basic anthropological abilities (according to Habermas). Moreover, disseminating an extended literature concept and integrating visual media made the discourse on competences more difficult. Individual critics go to such lenghts as to doubt the adequacy of the competence concept established by Weinert altogether.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik und Theologie; 2018/4
(2018)
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik und Theologie
Personen: Abraham, Ulf
Abraham, Ulf:
Kompetenzen und Standards für den Deutschunterricht / Ulf Abraham, 2018. - Seite 386-396 - (Zeitschrift für Pädagogik und Theologie) Kompetenzorientierung im Religionsunterricht - Chancen und Grenzen
Zeitschriftenartikel