In Zeiten erstarkender demokratiefeindlicher Tendenzen und mit zunehmender gesellschaftlicher Differenz sind auf Einheit und Harmonie abzielende pädagogische Konzepte fraglich geworden. Der Beitrag plausibilisiert die These, dass es einer grundlegenden theoretischen Weichenstellungen bedarf, um einen pädagogisch produktiven Umgang mit Konflikten moderieren und befördern zu können: die Wendung auf den Konflikt selbst. Hierzu wird in einem ersten Schritt das konfliktsensible pädagogische Modell des "Schulstaats" im Anschluss an Hermann Lietz und Minna Specht eingeführt und diskutiert. In einem zweiten Schritt wird dieses Konzept sowohl mit aktueller politischer Theorie als auch mit einem prominenten menschenrechtspädagogischen Entwurf verbunden. Schlussendlich werden die Reichweite der Überlegungen diskutiert und weitere Anschlussmöglichkeiten aufgezeigt.
In times of antidemocratic resentment and rising societal diversity, harmony and unity become questionable as the normative foundation for modern approaches to education. This article makes plausible the assertion that educational thought needs to change one of its basic theoretical assumptions: the overall perception of conflicts. In a first step, the article introduces the concept of the "School Republic", summarizing the ideas of Hermann Lietz and then its advancements by Minna Specht. In a second step, the article ties this specific pedagogical arrangement to recent political theory and one well-known concept of human rights education. Finally, the article discusses the scope of the approach which is sketched out here and identifies links to recent discussions in democraticcy education.

Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik und Theologie; 2019/2 (2019)

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Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik und Theologie

Personen: Engelmann, Sebastian

Schlagwörter: Schule Konflikt Schulpädagogik Reformpädagogik Menschenrechtserziehung Specht, Minna