Reller, Jobst
"Laßt uns hinauf gen Behtel ziehen" Pilgern und Wallen in der deutschen Missionsbewegung des 19. Jahrhunderts: eine Blütenlese
Zeitschriftenartikel

"Wall- und Pilgerfahrt" scheinen evangelisch keine Kirchengeschichte zu haben. Bei genauem Hinsehen lassen sich dennoch eine Reihe Spuren finden, bei Tersteegen und Zinzendorf im klassischen Pietismus eine Pilgertheologie im wörtlichen und übertragenen Sinn. In der Erweckungsbewegung im 19. Jh. ist das Begriffsfeld ganz verschieden entfaltet. In Hermannsburg wird der Weg zum Missionsfest für das Netzwerk der Freunde im weiten Umkreis zum Pilgerweg, aber auch der Weg zum ländlichen Missionsfest am zweiten Tag zur Wallfahrt, so wie auch im liturgischen Leben der Gemeinde Prozessionen zum und auf dem Friedhof wiederentdeckt wurden. Bei dem Zeitgenossen und Kommilitonen Johann Hinrich Wichern finden sich ebenfalls Sache und Begriff, die Idee eines geistlich auf Zeit ausgebildeten "Pilgernden Bruders", bei Wilhelm Löhe ist der Befund weitaus unspezifischer. Orte, an denen sich christlicher Gemeingeist, religiöse, diakonische und missionarische Lebenshingabe in besonderer Weise manifestieren (Wichern und Bodelschwingh), gewinnen durchaus den Charakter von Wallfahrtsorten.

Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2011/1 Zweimonatsschrift (2011)


Serie / Reihe: Evangelische Theologie

Personen: Reller, Jobst

Schlagwörter: Protestantismus Wallfahrt Pilgern 19. Jahrhundert Pietismus Erweckungsbewegung

Reller, Jobst:
"Laßt uns hinauf gen Behtel ziehen" : Pilgern und Wallen in der deutschen Missionsbewegung des 19. Jahrhunderts: eine Blütenlese / Jobst Reller, 2011. - S.49-64 - (Evangelische Theologie)

Zugangsnummer: U-0280800
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