Der Beitrag versucht im kritischen Gespräch mit G. Agambens Paulusauslegung ein messianisches christliches Zeit- und Geschichts- Verständnis zu skizzieren. Das Christus-Ereignis bedeutet darin die Durchbrechung weitgeschichtlicher Chronologie durch den Kairos des Messias. Kairologische Zeit lässt sich weder heilsgeschichtlich objektivieren zu einer nun theologisch qualifizierten Zeit-Strecke, noch hat sie nur eine subjektive Glaubens-Qualität. Messianische ist die von Glaubenden objektiv ergriffene, ihnen geschenkte Zeit. Sie strukturiert die Erinnerung neu, indem sie aus Vergangenheit im Erzählen antizipierte Erlösung macht. Sie verändert die Gegenwart, indem die Glaubenden subversiv im gegenwärtigen Chronos leben wie in einem schon überwundenen "als ob".

Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2010/3 Zweimonatsschrift (2010)

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Serie / Reihe: Evangelische Theologie

Personen: Taxacher, Gregor

Schlagwörter: Christentum Zeit Messias Geschichtsverständnis