Matthias Scheibe betrachtet die Situation von Jungen in ländlichen Regionen. Er stellt fest, dass diese gegenüber ihren zwei wichtigsten Konkurrenzgruppen, den Klassenkameradinnen und den Jungen aus den Ballungsgebieten, benachteiligt sind. Zugleich lasse ein zunehmender Mangel an Erprobungsfeldern auf dem Land und ein hoher Homogenisierungsdruck des Umfeldes die Talente der Landjungen verkümmern. Scheibe fordert konzeptionelle Neuansätze, um dieser Lage von Jungen auf dem Land gerecht zu werden. Während es in Schulen immerhin das Konzept der zugewandten Individualisierung gebe, fehle es an Konzepten der Jugendarbeit, die Jungen helfen könnten, aus dem Teufelskreis zwanghafter männlicher Inszenierungen auszusteigen. Bisherige Konzepte reichten nicht aus, um Jungen dabei zu begleiten, die Anforderungen einer hyperindividualisierten globalisierten Welt zu erfüllen. Als Praxisansätze stellt der Autor Cross Work, die gendersensible Arbeit von Frauen mit Jungen(-gruppen) beziehungsweise von Männern mit Mädchen(-gruppen), und ein Survival Camp vor.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2012/5 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2012)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Scheibe, Matthias
Scheibe, Matthias:
Mit Volldampf in die Zukunft : Jungen (überall) auf ihrem Weg begleiten / Matthias Scheibe, 2012. - S.209-215 - (deutsche jugend) Jungenforschung und Jungenarbeit
Zeitschriftenartikel