Der Aufsatz zeigt, dass es zwischen moderner Kunst und theologischer Ästhetik eine verborgene Konvergenz gibt, vorausgesetzt, man ergänzt die theologische Ästhetik des Schönen in einer theologia gloriae durch eine Ästhetik des Hässlichen in einer theologia crucis. Das gilt sowohl dann, wenn man einer allgemeinen Ästhetik des Erkennens folgt, als auch dann, wenn man eine Ästhetik des Handelns vorzieht. Die theologia crucis führt innerhalb einer Ästhetik des Erkennens und Erscheinens zu einem Bruch in der Erscheinung des Schönen. Sie konfrontiert innerhalb einer Ästhetik des Handelns und des Vorscheins eines gelungenen Lebens mit unserem Scheitern bei der Verwirklichung des Guten. Am Beispiel der religiösen Kunst Caspar David Friedrichs, Emil Noldes und Johannes Schreiters wird gezeigt, wie die Modernität ihrer Kunst durch eine theologia crucis bedingt ist, die aus vormoderner Zeit stammt.
Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2007/2 Zweimonatsschrift
(2007)
Serie / Reihe: Evangelische Theologie
Personen: Theißen, Gerd
Theißen, Gerd:
Moderne religiöse Kunst : theologische Ästhetik zwischen theologia gloriae und theologica crucis / Gerd Theißen, 2007. - S.84-101 : Ill. - (Evangelische Theologie) Christlicher Glaube und die Bilderfrage
Zeitschriftenartikel