Der evangelische Kirchenbau der Moderne muss sich mit einer veränderten Transzendenzpraxis in der Gesellschaft auseinandersetzen. Kirchengebäude werden heute als "Hybrid Räume" der Transzendenz wahrgenommen. Sie sind keine Räume, die exklusiv für religiöse Deutungen reserviert sind. Kirchen werden auch ästhetisch, sozial und politisch als räumliche Form der Daseinserweiterung erlebt und in Anspruch genommen. Gibt es sakrale Bauformen, die dieser Ausdifferenzierung von Erlebnisformen der Transzendenz Rechnung tragen und zugleich ein protestantisches Profil versprechen? Diese Frage verschärft sich vor dem Hintergrund, dass die "Wirgestalten" die Kirche als domus ecclesiae und Raum der gottesdienstlichen Liturgie, angesichts eines "expressiven Individualismus" an Plausibilität verlieren.
Enthalten in:
Praktische Theologie; 2016/1 Zeitschrift für Praxis in Kirche, Gesellschaft und Kultur
(2016)
Serie / Reihe: Praktische Theologie
Personen: Erne, Thomas
Erne, Thomas:
Moderner Kirchenbau und die Individualisierung der Religion : von den "Wirgestalten" zu "Hybridräumen der Transzendenz" / Thomas Erne, 2016. - S.12-18 - (Praktische Theologie) Religion bauen - auch im säkularen Kontext
Zeitschriftenartikel