Religion hat die Öffentlichkeit nicht verlassen; sie spielt dort weiterhin eine freilich ambivalente und sich verändernde Rolle. Öffentliche Theologie will für einen kritisch-konstruktiven Beitrag der Kirchen in der und zur Öffentlichkeit Orientierung bereitstellen, die sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig zu vermeiden sucht. Als Fallbeispiele misslungener wie gelungener Beiträge kommen vor allem Brasilien, Südafrika und Schottland und ihre reformierten Theologen in den Blick. Mit der gerade von letzteren getragenen Gründung des "Global Network of Public Theology" (2007) ist eine neue Runde der Exploration des Begriffs und seiner "glokalen" Implikationen eingeläutet worden. Der Artikel versteht öffentliche Theologie thetisch als freimütiges Bekenntnis, Explikation der Mission der Kirche, an die sie gebunden bleibt, zugleich am Kreuz orientiert und darum kenotisch, und schließlich um das Wohl der Gemeinschaft weit über ihre Grenzen hinaus bemüht.
Enthalten in:
Evangelische Theologie; 2011/5 Zweimonatsschrift
(2011)
Serie / Reihe: Evangelische Theologie
Personen: Sinner, Rudolf von
Sinner, Rudolf von:
Öffentliche Theologie: neue Ansätze in globaler Perspektive / Rudolf von Sinner, 2011. - S.324-340 - (Evangelische Theologie) Öffentliche Theologie und Sozialethik
Zeitschriftenartikel