Klaus Waldmann stellt ein Projekt der politischen Jugendbildung vor, in dem ost- und westdeutsche Jugendliche in zeitgeschichtlich recherchierenden Tandems zusammengestellt werden. Träger dieses Programms ist die Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung. Schwerpunkt der von den jungen Ost-West-Tandems durchgeführten geschichtlichen Spurensuche sind Momente des Protests bzw. der Anpassung im geteilten Deutschland der 60er und 70er Jahre, also die Zeit, in der die Eltern der Jugendlichen jung waren. Im Westen fällt die 68er-Bewegung in diese Phase. In kleinen, selbst definierten Forschungsprojekten erkunden die Jugendlichen, wie sich das Aufwachsen junger Leute vor einigen Jahrzehnten gestaltete. Im Rahmen des Projekts gelangen die Jugendlichen zu einem eigenständigen Urteil über (zeit-)historische Prozesse, indem sie Zeitzeugen befragen und zeitgeschichtliche Dokumente aus ihrer Region sichten und deuten. Das Projekt schließt eine Lücke des schulischen Geschichtsunterrichts, in dem die jüngste deutsche Geschichte in der Regel viel zu kurz kommt. Die Jugendlichen entwickeln zugleich eine besondere Sensibilität für den jeweiligen anderen Teil Deutschlands und werfen einen doppelten Blick auf das Land, in dem sie leben. Kooperationspartner sind Schulen.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2008/10 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2008)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Waldmann, Klaus
Waldmann, Klaus:
Ost- und westdeutsche Jugendliche in zeitgeschichtlichen Tandems : ein Projekt der politischen Jugendbildung zu Protest und Anpassung im geteilten Deutschland der 60er und 70er Jahre / Klaus Waldmann, 2008. - S.425-433 - (deutsche jugend) Geschichte als Thema der Jugendarbeit
Zeitschriftenartikel