Der Beitrag widmet sich dem Thema des kulturellen Gedächtnisses am Beispiel des 1. Makkabäerbuches in unterschiedlicher Perspektive. Zum einen wird deutlich gemacht, dass es sich hier - auf einer horizontalen Linie gedacht - um eine fragmentierte Erinnerung handelt, insofern in einer Gesellschaft oder Nation, repräsentiert durch verschiedene Gruppen, zur selben Zeit unterschiedliche "Erinnerungssets" bestehen. Zum anderen zeigt es sich auf einer horizontalen Achse, dass sich das 1. Makkabäerbuch in seiner Erinnerungskultur deutlich von der biblischen Überlieferung unterscheidet. Trotz des Interesses am Land werden dessen Grenzen nicht beschrieben; auch die Nennung konkreter Erinnerungsorte wird vermieden. Zudem unterscheidet sich das 1. Makkabäerbuch im Hinblick auf die Beschreibung der vorköniglichen Herrschaft von der biblischen Überlieferung. Schließlich ist darauf zu verweisen, dass das 1. Makkabäerbuch das Bild eines eher passiven, im Hintergrund wirkenden Gottes zeichnet, während die entsprechenden biblischen Bücher die Aktivität Gottes betonen.
Enthalten in:
Theologische Literaturzeitung; 2013/2 Monatsschrift für das gesamte Gebiet der Theologie und Religionswissenschaft
(2013)
Serie / Reihe: Theologische Literaturzeitung
Personen: Mendels, Doron
Mendels, Doron:
Phases of inscribed memory concerning the land of Israel in Palestinian Judaism of the second century BCE : the case of 1 Maccabees / Doron Mendels, 2013. - Sp.151-164 - (Theologische Literaturzeitung)
Zeitschriftenartikel