Dominik Novkovic beleuchtet im zweiten Beitrag vom Standpunkt einer gesellschaftskritischen Jugendhilfetheorie aus die Verzahnung von Jugendhilfe und Politik. Der Autor weist auf die Dialektik von Emanzipation und organisierter Herrschaft hin, die das sozialpädagogische Handeln kennzeichnet. Jugendhilfe sei in diesem Kontext in Gefahr, sich auf die Rolle als Reparateur von sozialen Schäden reduzieren zu lassen, die der kapitalistische Vergesellschaftungsprozess den Subjekten zufüge. Anhand der kritischen Bildungsreflexionen von Klaus Mollenhauer umreißt der Autor die emanzipativ-politische Qualität des Bildungsbegriffs der Jugendhilfe. Novkovic stellt eine selbstreflexive politische Bildung vor, die als radikalisierte Aufklärung die Bedingungen ungleicher Lebensmöglichkeiten zu begreifen hilft. Er berichtet von einem Beispiel, bei dem einige politische Artikulationsvarianten erprobt wurden, und plädiert abschließend dafür, die Jugendhilfe deutlicher als bisher als demokratische Anspruchs- und Berechtigungsarena zu positionieren.

Enthalten in:
deutsche jugend; 2021/12 Zeitschrift für die Jugendarbeit (2021)

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Serie / Reihe: deutsche jugend

Personen: Novkovic, Dominik

Schlagwörter: Politik Politische Bildung Demokratie Bildung Jugendhilfe Mollenhauer, Klaus