Die die bisherigen Kirchenreformen dominierenden Ebenen aes Ortes und der Region verlieren gegenwärtig an Bedeutung im Leben vieler Menschen, während die familiär-nachbarschaftliche und die weltweit ökumenische Ebene an Gewicht gewinnen. Von daher empfiehlt es sich, hier bei Überlegungen zur Kirchenreform anzusetzen. Dabei tritt die staatsanaloge Institutionsförmigkeit von Kirche zurück. Sie war eine gewisse Zeit eine wichtige Form der Kontextualisierung des Evangeliums, be- und verhindert aber heute zunehmend dessen Kommunikation. Demgegenüber ermöglicht eine zivilgesellschaftliche Kontextualisierung von Kirchenreform eine situationsbezogene Kommunikation des Evangeliums. Die biblische Pluriformität der Sozialformen von Ekklesia öffnet dafür den Blick für unterschiedliche Aktionsebenen.
Enthalten in:
Praktische Theologie; 2013/1 Zeitschrift für Praxis in Kirche, Gesellschaft und Kultur
(2013)
Serie / Reihe: Praktische Theologie
Personen: Grethlein, Christian
Grethlein, Christian:
Probleme hinter den Bemühungen um Kirchenreform : Kirche im Übergang von einer staatsanalogen Institution zu einer zivilgesellschaftlichen
Organisation / Christian Grethlein, 2013. - S.36-42 - (Praktische Theologie)
Zeitschriftenartikel