Obwohl die Beschulung psychisch belasteter Kinder und Jugendlicher eine große Herausforderung für inklusive Schulentwicklungsprozesse darstellt, liegen bisher wenig empirische Forschungsbefunde hierüber vor - insbesondere, wenn die betroffenen Schülerinnen und Schüler nicht unter den Begriff "verhaltensauffällig" zu subsummieren sind. Die vorliegende Studie zeigt, dass psychisch belastete Schüler und Schülerinnen aller Schularten schwerwiegende schulische Probleme aufweisen. Mittels quantitativer Inhaltsanalyse wurden 100 Schulakten einer Klinikschule untersucht und statistisch nach Art der schulischen Belastung und unter Kontrolle von Alter und Geschlecht ausgewertet. Demzufolge enthalten 90 % der untersuchten Schulakten Hinweise auf schulische Probleme. Zur Erklärung geschlechtsspezifischer Ausprägungen von schulischen Problemlagen werden Aspekte der sozialen Konstruktion von Geschlecht diskutiert.
Despite the fact that the schooling of children and adolescents with mental health problems presents a major challenge for inclusive school development, little empirical data is available about this issue, in particular, if the children do not display major behavioral difficulties. The present study shows that children with mental disorders experience major problems in school. Using quantitative content analysis we studied 100 individual case files from a hospital school. The different types of problems that affect such children in school were statistically evaluated controlling for age and sex. Indicators for school problems were found in more than 90% of the files studied. The social construction of gender theory was used as conceptual framework to explain differences in the prevalence of diverse types of problems.

Enthalten in:
Zeitschrift für Heilpädagogik; 2014/10 (2014)

---

Serie / Reihe: Zeitschrift für Heilpädagogik

Personen: Janschewski, Judith Berens, Philipp Käppler, Christoph

Schlagwörter: Jugendlicher Kind Psychische Auffälligkeit Krankenhausschule