Nüßle, Werner
Qualität für wen? Zur Angemessenheit des Kundenbegriffs in der Sozialen Arbeit
Zeitschriftenartikel

In der auch im sozialen Sektor vestärkt geführten Qualitätsmanagement-Debatte kommt dem Kundenbegriff und der Frage nach dem Dienstleistungsverständnis Sozialer Arbeit ein zentraler Stellenwert zu. Dabei wird - so die zentrale These des Aufsatzes - zu wenig wahrgenommen, wie prekär sich eine vorschnelle Übertragung des im profitorientierten Dienstleistungssektor üblichen Kundenverständnisses auf das Feld sozialer Dienste gestaltet. Die im zuge der Qualitätsdebatte stattfindende unkritische Übertragung einer Managementrhetorik und dazugehöriger Konzepte droht den anders gearteten Charakter von Kunden-Anbieter-Strukturen in der Sozialarbeit zu verschleiern, indem das postulierte Dienstleistungsideal nicht hinreichend die systembedingten Widersprüche beachet, die durch das doppelte Mandat und den doppelten Kundenbezug sozialer Dienste entstehen. Um der Komplexität des Kundenbegriffs besser Rechnung tragen zu können und in der konkreten Ausgestaltung sozialer Hilfen letztlich zu mehr Responsivität zu gelangen, wird vorgeschlagen, den Aspekten Partizipation, Komplementarität und Flexibilität als Qualitätskriterien sozialer Arbeit erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken.

Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 2000/6 (2000)


Weiterführende Informationen


Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik

Personen: Nüssle, Werner

Schlagwörter: Sozialarbeit Individualisierung Qualität Partizipation Beziehung Effektivitätskontrolle Bezugsgruppe Dienstleistung

Nüßle, Werner:
Qualität für wen? : Zur Angemessenheit des Kundenbegriffs in der Sozialen Arbeit / Werner Nüssle, 2000. - S.831-850 - (Zeitschrift für Pädagogik) Qualitätsdiskussion im Bildungsbereich

Zugangsnummer: U-0172780
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